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Eigene Regierungskommission widmet sich der „Circular Economy“

Eigene Regierungskommission widmet sich der „Circular Economy“

© Christian Wyrwa

Ende Oktober 2024 startete die neu gegründete 9. Regierungskommission der Niedersächsischen Landesregierung zum Thema „Circular Economy“ mit ihrer Arbeit.

Zu den wesentlichen Aufgaben der ca. 20 Kommissionsmitgliedern aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Umweltverbänden, kommunalen Spitzenverbänden, Wissenschaft und Verwaltung gehört die Erarbeitung von förderlichen Rahmenbedingungen für die Politik im Land Niedersachsen zum weiteren Auf- und Ausbau der Kreislaufwirtschaft.

Prof. Hans-Josef Endres ist eines der Mitglieder und zugleich Leiter des Arbeitskreises „Zirkuläres Produktdesign“, einer von vier Arbeitskreisen, der seine Arbeit Ende April aufgenommen hat. In seinem Visier stehen Kunststoffe, für deren Zirkularität Endres sich bereits seit einigen Jahrzenten engagiert.

Mittlerweile ist das Thema Circular Economy auch in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen und die Generationenverantwortung fordert zunehmend politisches und wirtschaftliches Handeln. „Das kann nur gemeinsam mit der Wissenschaft und mit Umweltverbänden funktionieren“, ist sich Endres sicher, „und hat keine Zeit mehr, auf übermorgen verschoben zu werden.“

Umso erfreulicher, dass es auf Initiative des niedersächsischen Umweltministers, Christian Meyer, nun eine niedersächsische Kommission gibt, die, vertraut mit den regionalen Voraussetzungen, das Thema vorantreibt.

„Wir haben nur diese eine Erde und wir müssen ihre Reichtümer und Rohstoffe auch für kommende Generationen nachhaltig nutzen“, mahnte Meyer in seiner Eröffnungsrede. „Die Circular Economy steht für einen zukunftsweisenden Ansatz, der ökologische Verantwortung und wirtschaftliches Handeln miteinander verbindet. Langlebigkeit von Produkten, sparsame und zirkuläre Rohstoffwiederverwendung, nachhaltiger Konsum und innovative Weiterverwendung von Produkten bieten große Chancen für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen. Angesichts der Klimakrise und knapper werdender Rohstoffe müssen wir die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, grundlegend ändern. Durch die effiziente Nutzung von Ressourcen, die Verringerung von Abfällen und Emissionen sowie den Einsatz von Sekundärrohstoffen können wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch die Widerstandsfähigkeit unserer Lieferketten erhöhen und die Rohstoffversorgung langfristig sichern. In Niedersachsen gibt es bereits zahlreiche Unternehmen, die hier vorangehen und innovative Lösungen entwickeln. Unser Ziel ist, diese Unternehmen zu unterstützen und die Circular Economy in allen Bereichen konsequent auszubauen. Deswegen widmet sich die 9. Regierungskommission diesem wichtigen Thema.“ Dazu wurden neben dem Arbeitskreis „Zirkuläres Produktdesign noch drei weitere Arbeitskreise ins Leben gerufen:

  • Circular Society: Förderung eines nachhaltigen Konsums und eines verantwortungsvollen Umgangs mit Produkten
  • Gewinnung und Einsatz von Sekundärrohstoffen: Nutzung recycelter Materialien in der Bauwirtschaft und anderen Branchen
  • Umwelt- und gesundheitsgefährdende Chemikalien: Sicherstellung eines nachhaltigen Umgangs mit gefährlichen Stoffen

Die 9. Regierungskommission soll in den o. g. vier Themenfeldern in den nächsten drei Jahren möglichst konkrete niedersächsische Frage- und Problemstellungen aufgreifen und Lösungsansätze und -vorschläge erarbeiten, wie nachhaltiges Wirtschaften und Konsumieren aussehen kann.

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