Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik Forschung Aktuelle Projekte
TexKreis - Recyclingprozess zur werkstofflichen Rückführung kunststoffbasierter textiler Produkte in den Kreislauf

TexKreis - Recyclingprozess zur werkstofflichen Rückführung kunststoffbasierter textiler Produkte in den Kreislauf

© Pogrzeba | IKK
Jahr:  2024
Förderung:  Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Laufzeit:  02/2024 bis 02/2026
Weitere Informationen https://www.dbu.de/projektdatenbank/38963-01/

Im Jahr 2022 wurden 113,8 Millionen Tonnen Textilfasern, davon 87,6 Millionen Tonnen chemische Fasern weltweit laut statistischen Bundesamts produziert. Diese Mengen stellen insbesondere die Modeindustrie vor große Herausforderungen, da Textilien bisher nur schlecht recycelt werden konnten. Angesichts der steigenden Produktion von Kleidung insbesondere durch Fast Fashion und den damit verbundenen Ressourcenverbrauch und Abfallmengen der letzten Jahre ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, nachhaltige Lösungen zu finden, um den wachsenden Umweltanforderungen und den verschärften gesetzlichen Vorschriften in verschiedenen Branchen gerecht zu werden. Eine vielversprechende nachhaltige Lösung ist das mechanische Recycling, da es ermöglicht, große Mengen an Inputmaterialien mit minimalem logistischem Aufwand zu verarbeiten. Bestehende Herausforderungen sind dabei insbesondere die begrenzten technologischen Möglichkeiten und die oft unzureichende Qualität der resultierenden Rezyklate.

Um diesen Recyclingprozess zu innovieren, beschäftigt sich das Projekt TexKreis insbesondere mit dem Aufbereitungs- und extrusionstechnischen Prozessen, sodass aus Textil- und Textilverbunden hochwertige und ökologisch nachhaltige Kunststoff-Rezyklate erzeugt werden können, welche anwendungsspezifisch optimierte Eigenschaften aufweisen. Im Zuge dessen werden dazu insbesondere thermoplastische Textilabfälle aus Polyurethan/Polyester (TPU/PES)-Mischgeweben und sortenreinen Polyamid (PA) und PES- Geweben betrachtet, für die eine geeignete wirtschaftlich vertretbare Extrusionstechnologie entwickelt werden soll. Weitere Ziele sind außerdem die Entwicklung eines effektiven Recyclingansatzes, der auf andere Inputströme für textile Materialverbünde übertragbar ist und die normgerechte Charakterisierung der entwickelten Kunststoff-Rezyklate für eine anschließend schnelle Markteinführung. Des Weiteren sollen mit dem Projekt weitere Ziele erreicht werden, wie die Einrichtung unternehmens- und brachenübergreifender Kooperation, sowie die Erarbeitung eines Geschäftsmodells für ein hochwertiges branchenübergreifendes Textilrecycling.

Ansprechpartnerin
Sahra Pogrzeba, M.Sc.
pogrzeba@ikk.uni-hannover.de
+49 511 764 13172