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R-Schaum - Circular Economy: Verfahrensentwicklung und prototypische Anwendung zum Recycling von vernetzten Schaumstoffabfällen

R-Schaum - Circular Economy: Verfahrensentwicklung und prototypische Anwendung zum Recycling von vernetzten Schaumstoffabfällen

© Pogrzeba | IKK
Jahr:  2024
Förderung:  Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Laufzeit:  12/2023 bis 12/2025
Weitere Informationen https://www.dbu.de/projektdatenbank/39121-01/

Kunststoffbasierte Schaumstoffe spielen eine wichtige Rolle in vielen Anwendungen, wie Koffereinsätzen oder Verpackungspolster, aber auch in Matratzen oder medizinischen Kissen. Dabei fallen bereits während der Herstellung Schaumstoffabfälle durch Schnittreste an (Post-industrial), als auch nach der Nutzungsphase (Post-consumer). Nach heutigem Stand ist das Recycling von kunststoffbasierten Schaumstoffen insbesondere vernetzter Schaumstoffe jedoch kaum möglich. Die Gründe sind vielfältig: geringe Dichte bei gleichzeitig hohem Volumen und dem damit verbundenen hohen logistischen Aufwand erschweren bereits einen effektiven Transport. Dazu kommt, dass abhängig von der chemischen Zusammensetzung das Recycling technisch mit den etablierten Methoden nicht immer möglich ist. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt werden deshalb mit dem Schaumstoffverarbeiter Fa. Kretschmar zukunftsfähige Recyclingmöglichkeiten untersucht.

Hauptziel des Projekts „R-Schaum“ ist daher die Entwicklung einer innovativen prototypischen effektiven Recyclinglösung, die es ermöglicht vernetzte PE Schäume wirtschaftlich und werkstofflich nutzbar zu machen. Unter wissenschaftlich-technischen Gesichtspunkten steht dabei besonders die Untersuchung und Entwicklung geeigneter Zerkleinerungstechnologien der vernetzten PE-Schäume im Fokus. Dadurch soll für eine optimale Verarbeitung vernetztes Material als Füllstoff in unvernetztem PE beigemischt werden. Im Zuge dessen soll eine optimale Partikelmorphologie ermittelt und anhand der Qualität der resultierenden Rezyklate festgestellt werden. Diese soll es ermöglichen die zerkleinerten Schaumstoffabfälle als Füllstoff wieder in die Schaumproduktion zurückzuführen, oder in Spritzgussanwendungen als Verstärkungsmaterial Rohstoffe zu ersetzen. Im Idealfall würde die Wiederverwendung als Recyclinggranulat zur Herstellung von Neuware einen komplett neuen Closed-Loop Rohstoffkreislauf schaffen, der bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht existiert und überregional sowie brachenübergreifend von hoher Wichtigkeit wäre.

Ansprechpartnerin
Sahra Pogrzeba, M.Sc.
pogrzeba@ikk.uni-hannover.de
+49 511 764 13172